Die Schufa-Auskunft
Die Wahrheit über die Schufa: Warum Verbraucher ihre Daten prüfen sollten
Die meisten haben sicherlich schon einmal von der Schufa gehört. Oftmals wird sie mit negativen Gedanken in Verbindung gebracht. Auch kursieren einige Falschaussagen zur Schufa. Fakt ist jedoch, dass die Einrichtung, die verschiedenste Daten von deutschen Verbrauchern und Unternehmen sammelt, nicht immer aktuellste Informationen vorliegen hat. Daher empfiehlt es sich, die eigenen Daten regelmäßig überprüfen zu lassen.
- Unter „Schufa“ versteht man zum einen die „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“ sowie die dort geführten Auskünfte über deutsche Privatpersonen und Unternehmen.
- Die gesammelten Daten beeinflussen z.B. Kreditentscheidungen, da Banken in Deutschland vor einer Kreditvergabe zwingend eine Schufa-Anfrage stellen müssen.
- Bei jedem vierten Verbraucher sind die bei der Schufa gespeicherten Daten falsch, unvollständig oder nicht mehr aktuell.
- Achten Sie bei der Datenanforderung darauf, dass die Schufa eine kostenpflichtige und eine kostenfreie Variante anbietet. Seit Einführung der DSGVO im Mai 2018 haben Sie außerdem die Möglichkeit, in diesem Rahmen eine kostenfreie Übersicht über alle bei der Schufa gespeicherten Daten anzufordern.
Was ist die Schufa?
Der Begriff Schufa steht als Abkürzung für „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“. Damit wird eine Institution in der deutschen Kreditwirtschaft bezeichnet, die die Finanzdaten von mehr als 60 Millionen Bürgern gespeichert hat.
Die Schufa dient dazu, ihren Vertragspartnern – wie etwa Banken, Versicherungen oder Handelsunternehmen – Informationen über Konsumenten zur Verfügung zu stellen, um sie so vor Verlusten aus Kreditgeschäften zu schützen. Gleichzeitig dient die Schufa auch dazu, die Verbraucher selbst vor Überschuldung zu sichern.
In der Schufa werden verschiedene Daten gespeichert – etwa die Beantragung und die Einräumung von Krediten und Konten, sowie auch ein damit zusammenhängendes Verhalten, das gegen die vereinbarten Verträge verstößt (zum Beispiel eine unregelmäßige oder abgebrochene Rückzahlung von Kreditraten).
Hat ein Kunde die so genannte Schufa-Klausel unterzeichnet, so hat er damit der Weitergabe seiner Daten zugestimmt.
Neben den Vertragspartnern können sich auch die Konsumenten selbst über ihre Eintragungen in der Schufa informieren. Einmal jährlich kann eine schriftliche Auskunft kostenfrei eingefordert werden.
Privatkredit
Schufa-Auskünfte in vielen Fällen veraltet oder schlichtweg falsch
Die Schufa ist eigentlich eine sinnvolle Einrichtung, die Unternehmen und Institutionen einerseits, sowie Konsumenten andererseits vor finanziellen Schwierigkeiten bewahren soll. Doch dafür müssen die gespeicherten Daten auch der Realität entsprechen.
Eine Studie der GP-Forschungsgruppe im Jahr 2015 ergab, dass sage und schreibe bei jedem vierten Verbraucher die gespeicherten Schufa-Daten falsch, unvollständig oder nicht mehr aktuell waren. Nach einer Stichprobe der Stiftung Warentest waren rund 37 Millionen Datensätze nicht mehr auf dem neuesten Stand, in 4,6 Millionen Fällen handelte es sich um falsche Auskünfte.
Es ist deshalb sinnvoll, sich als Verbraucher seine persönlichen Schufa-Daten einmal genauer anzusehen. Seit im April 2010 das Bundesdatenschutzgesetz entsprechend geändert wurde, haben bereits mehrer 100.000 Verbraucher eine schriftliche Auskunft bei der Schufa angefordert.
Der Zugriff auf die eigenen Schufa-Daten gelingt außerdem über www.meineschufa.de. Hier können sich Verbraucher rund um die Uhr über ihre Einträge und obendrein über ihr Scoring informieren.
Tipp der Redaktion: Beim Bestellen der Schufa-Auskunft sollten Sie genau hinsehen. Die Einrichtung versucht Ihnen eine kostenpflichtige Auskunft zu empfehlen. Es gibt allerdings auch eine kostenfreie Version, die Sie aber leider per Brief bestellen müssen.
Der Scorewert gibt Auskunft darüber, inwieweit ein Kund seinen Zahlungsverpflichtungen in Zukunft vereinbarungsgemäß nachkommen wird. Je höher der Scorewert, umso zuverlässiger soll der Schuldner sein.
Unternehmen und Banken nutzen diese Daten regelmäßig, um etwa über Kreditanträge zu entscheiden. Wer eine negative Schufa-Datei besitzt, wird es schwer haben, Handyverträge oder Kredite abzuschließen, oder auch eine Kreditkarte genehmigt zu bekommen.
Schufa-Informationen auch über Unternehmen einholen
Nicht nur Verbrauchern kann mit der Schufa-Auskunft auf den Zahn gefühlt werden – umgekehrt besteht auch die Möglichkeit, Informationen über Unternehmen einzuholen. So können sich Privatpersonen beispielsweise über ihren Geschäftspartner informieren und einsehen, wie es etwa um die Bonität des Bauunternehmens oder des künftigen Arbeitgebers bestellt ist.
Online registrierte User können die Informationen direkt über www.meineschufa.de abrufen und bezahlen pro Auskunft eine Gebühr in Höhe von 28,50 Euro. Für die Registrierung auf dem Online-Portal werden einmalig 9,95 Euro fällig.
Weiterführende Links
- GP-Forschungsgruppe – Scoring nach der Datenschutznovelle 2009