Baufinanzierung für Beamte
Baufinanzierungen für Beamte stehen unter einem besonderen Stern. Beamte zählen zur Lieblingsklientel der Banken. Warum das so ist, wollen wir in diesem Beitrag erläutern. Grundlage für jede Baufinanzierung, auch für Beamte, ist jedoch die Bonitätsprüfung.
- Beamte erhalten aufgrund ihres Berufstatus mitunter bessere Kreditkonditionen, aber nicht bei jedem Anbieter.
- Eine Bonitätsprüfung vor Kreditvergabe ist auch für Beamte notwendig.
- Beamte müssen bei einer Baufinanzierung gegebenenfalls weniger Eigenkapital vorhalten – was nicht immer ratsam ist.
Die Bonitätsprüfung
Banken gehen bei der Beurteilung jeder Art von Finanzierung davon aus, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ausfällt, dass der Kreditnehmer das Darlehen nicht zurückzahlen kann. Diese Überlegung bildet die Grundlage für jeden Kreditantrag und wird Bonitätsprüfung genannt.
Die Ursachen für den Kreditausfall können beispielsweise in einer schweren Erkrankung liegen oder im Verlust des Arbeitsplatzes. Die Prüfung umfasst neben den persönlichen Daten wie
| Persönlichen Daten | Berufliche Angaben | Zusätzliche Informationen |
|---|---|---|
| Geburtsdatum | Branche | Postleitzahl und Straße |
| Familienstand | Arbeitgeber | |
| Anzahl der Kinder | Gehalt/Lohn | |
| Beruf |
Aus diesen Faktoren ergibt sich für die Bank das Kreditausfallrisiko, die Bonität des Kunden. Postleitzahl und Straße geben übrigens Auskunft darüber, wie häufig Kredite aus dieser Gegend nicht zurückgezahlt wurden. Der Antragsteller wird hier mit einem „Makel“ versehen, welchen er nicht zu verantworten hat.
Es ist nachvollziehbar, dass es mehr oder weniger gut betuchte Stadtviertel gibt und daher in dem einen Stadtviertel häufiger Kreditausfälle zu verzeichnen sind, als in dem anderen. Diese Beurteilung wird Geo-Scoring genannt und ist nicht unumstritten.
Große Auskunfteien wie die SCHUFA verneinen allerdings den Gebrauch dieser Technik zur Ermittlung des SCHUFA-Scores. Ob Banken und Sparkassen interne Systeme für ein Geo-Scoring laufen haben, muss eine Vermutung bleiben, denn zugeben wird es kein Haus von sich aus.
Auf dem Finanzmarkt gibt es keine eigens ausgewiesenen Baufinanzierungen für Beamte. Ihren Vorteil spielen Staatsdiener bei der Verhandlung der Konditionen aus.
Übrigens: Nicht jeder Kreditgeber würdigt den Status „Beamtin/Beamter“ mit besseren Zinskonditionen. Doch manche Online-Systeme berücksichtigen die Berufsbezeichnung bereits bei der Abfrage persönlicher Daten und unterbreiten ein angepasstes Angebot.
Baufinanzierung für Beamte im Vergleich
Unser nachfolgender Vergleich gibt Ihnen einen Überblick über die aktuellen Konditionen verschiedener Banken und Vermittler – auch für Beamte und Angestellte im Öffentlichen Dienst:
Beamte mit besserem Kreditscoring
Die Erfahrung hat gezeigt, dass ein verheirateter Familienvater, der als Polier auf dem Bau arbeitet, ein schlechteres Kreditscoring erhält, als ein alleinstehender Beamter.
Bei einem verheirateten Vater droht das Risiko einer Scheidung und erheblicher Unterhaltszahlungen. Die Bauwirtschaft weist saisonale Schwankungen bei der Beschäftigung auf.
Dem ledigen Beamten droht weder die Kündigung noch das Scheidungsrisiko.
Die Bonitätsprüfung basiert seit dem Jahr 2016 aber nicht mehr nur auf der klassischen Prüfung, sondern auch auf der „Wohnimmobilienkreditrichtlinie“. Diese ist das Ergebnis der Umsetzung einer EU-Richtlinie.
Sie soll sicherstellen, dass Darlehen nur an Personen vergeben werden, die nachweisen können, dass sie in der Lage sind, die Finanzierung im Rahmen ihrer statistischen Lebenserwartung zurückzuzahlen. Die Auswirkungen sind jedoch sehr viel weitreichender.
Niedrigere Zinsen für Beamte
Im Segment der Ratenkredite heben sich die speziellen „Beamtenkredite“ besonders hervor. Beamte zahlen einen günstigeren Zinssatz als ein Angestellter. Dieses gilt häufig auch bei Baufinanzierungen. Warum?
Die Unkündbarkeit eines Beamten bringt dieser Personengruppe bei einer Finanzierung die notwendigen Pluspunkte für günstigere Darlehen.
Zwar stellt eine Baufinanzierung bei den Kreditsicherheiten in erster Linie auf das zu finanzierende Objekt und die damit verbundene Grundschuld ab. Der regelmäßige Gehaltseingang spielt aber ebenso eine Rolle. Bei Beamten ist dieser Gehaltseingang für das gesamte Berufsleben sichergestellt. Es gibt weder konjunkturelle Risiken wie am Bau noch strukturelle Risiken bei einigen Branchen.
Selbst bei schwerer Erkrankung und daraus resultierender Dienstunfähigkeit sind Beamte in der Regel bessergestellt als Arbeitnehmer oder Selbstständige.
Beamten benötigen weniger Eigenkapital
Neben den günstigeren Zinsen bieten spezielle Baufinanzierungen für Beamte häufig noch einen weiteren Vorteil: Die finanzierenden Institute legen die Eigenkapitalregelung sehr viel flexibler aus. Das bedeutet, dass die Eigenkapitaldecke durchaus geringer sein kann, als bei anderen Berufstätigen.
Es ist allerdings für Beamte wünschenswert, dass die Finanzierung mit Erreichen der Pension vollständig getilgt ist. Andernfalls laufen sie Gefahr, dass sie das gleiche Schicksal trifft, wie alle anderen, die mit 65 noch eine Finanzierung oder Anschlussfinanzierung benötigen: Die Banken lehnen diese aufgrund des Alters ab.
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Da jede Baufinanzierung individuell maßgeschneidert werden sollte, empfehlen wir, bei der Finanzierungsplanung einen Experten zu Rate zu ziehen. Über das nachfolgende Formular können Sie eine kostenlose und unverbindliche Finanzierungsberatung sowie ein entsprechendes Angebot bei der Interhyp AG, einem der führenden Vermittler von Hypothekendarlehen in Deutschland, anfordern:
