Bonitätsprüfung für Unternehmen durch die Deutsche Bundesbank
Seit Einführung von „Basel II“ müssen sich Kunden vor der Kreditvergabe durch Banken Bonitätsüberprüfungen unterziehen, an denen sich die Risikoab- oder -aufschläge bei den jeweiligen Kreditkonditionen orientieren. Was viele nicht wissen: Unternehmen, speziell kleine mittlere Firmen, können ihre Bonität durch die Deutsche Bundesbank prüfen lassen.
- Ein positives Ergebnis der Bonitätstprüfung der Deutschen Bundesbank kann als Grundlage für Verhandlungen mit Banken und Geschäftspartnern dienen.
- Die Bonitätsprüfung kann kostenfrei einmal jährlich erfolgen.
- Am Ende wird ein Faktenblatt mit ausgewählten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen und der Einstufung in eine Bonitätsklasse vergeben.
Sinn und Zweck einer Bonitätsprüfung durch die Bundesbank
Die Bonitätseinschätzung durch die Deutsche Bundesbank können Unternehmen zum einen als Basis für Kreditverhandlungen mit der Hausbank nutzen zum anderen besteht die Möglichkeit, bessere Konditionen mit Lieferanten auszuhandeln. Eine positive Benotung kann auch auf zukünftige Geschäftsbeziehungen positiven Einfluss haben.
Ablauf des Ratings
Das Rating durch die Deutsche Bundesbank ist einmal im Jahr kostenfrei möglich. Die bereits registrierten Unternehmen werden dann jährlich unaufgefordert an die Aktualisierung der Bewertung erinnert. Um eine Benotung durchführen zu können, benötigt die Deutsche Bundesbank
- die letzten beiden Jahresabschlüsse,
- aktuelle betriebswirtschaftliche Unterlagen (BWA),
- eine Umsatz-, Ergebnis- und Liquiditätsplanung
Die vorgenannten Unterlagen können mit einem kurzen Anschreiben und der Bitte um Bonitätseinschätzung des eigenen Unternehmens an die
- Deutsche Bundesbank, Wilhelm-Epstein-Straße 14, 60431 Frankfurt/Main
geschickt werden.
Wie bei anderen Ratings auch werden qualitative und quantitative Faktoren des Unternehmens ausgewertet. Zum einen werden Informationen zum Bilanzierungsverhalten, zur Konjunkturlage und zur Marktstellung geprüft, zum anderen die bilanziellen Verhältnisse, die Unternehmensplanzahlen, die aktuelle Geschäftsentwicklung und die Gesellschaftsverhältnisse ausgewertet. Gegebenenfalls wird noch eine Beurteilung des Konzernverbundes eingeholt.
Ergebnis
Das Unternehmen erhält ein Faktenblatt mit ausgewählten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen. Des Weiteren wird der Betrieb in eine Bonitätsklasse eingestuft. Mit der Benotung 1 bis 4 ist das Unternehmen „notenbankfähig“, d. h. es wirtschaftet solide und nachhaltig und besitzt eine geringe Ausfallwahrscheinlichkeit, es verschafft sich somit Verhandlungsspielräume und einen guten Ruf.
Eine Benotung von 5 bis 7 signalisiert dagegen eine eventuell drohende wirtschaftliche Schieflage. Das Rating gibt den Betrieben die Möglichkeit, dieser schon frühzeitig mit geeigneten Maßnahmen entgegenzuwirken.